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Presseerklärung des Landesfrauenrat Thüringen e.V. anlässlich der Vorstellung des Projektes #gendertrouble zur Pressekonferenz am 7. Mai 2015 in Erfurt

Logo #gendertrouble

Am morgigen 8. Mai wird bundesweit an den "Tag der Befreiung" vor 70 Jahren erinnert. Wir nehmen dies zum Anlass, um ein Zeichen zu setzen gegen eine traurige Tradition. Jahrzehnte nach dem Ende der Nazi-Diktatur sehen wir uns neuen Bedrohungen konfrontiert, die doch die alten geblieben sind. Noch immer werden Menschen wegen ihrer ethnischen Herkunft, einer Behinderung, ihrer sexuellen Identität oder ihrer Religion verfolgt. Offene Diskriminierung ist in breiten Gesellschaftsschichten wieder salonfähig geworden. Sie beginnt bei Mobbing in sozialen Netzwerken, wird sichtbar in Kommentaren und führt über Diskriminierung am Arbeitsplatz bis hin zu körperlichen Übergriffen.

Mit dem Projekt #gendertrouble will der Thüringer Landesfrauenrat als Dachorganisation aktiv gegen jegliche Formen von Diskriminierung vorgehen. Dafür sollen verschiedene Kanäle geöffnet werden über die Opfer und Täter alltäglicher Diskriminierung angesprochen werden können. Möglich wird uns die Realisation dieser Arbeit aus Projektmitteln der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Deren Jahresmotto "Gleiches Recht. Jedes Geschlecht." hat uns inspiriert und daran erinnert, dass das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) bald zehn Jahre rechtswirksam in Kraft ist.

Zentrales Element des Projektes ist der Aufbau einer Website. Dort sollen - angelehnt an die Diskriminierungsmerkmale des AGG - Informationen veröffentlicht werden, die nicht nur die "Opfer", sondern vielmehr die „Täter_innen" alltäglicher Diskriminierung für das Thema sensibilisieren. Expert_innen aus den einzelnen Fachverbänden werden dazu exemplarische Fälle von Diskriminierung vorstellen, bewerten und Lösungsansätze aufzeigen.

Wir freuen uns besonders, dass Heike Werner, Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat. Damit setzt die Landesregierung zwei Jahre nach Unterzeichnung der Absichtserklärung der "Koalition gegen Diskriminierung" erneut ein sichtbares Zeichen und zeigt den Menschen in Thüringen, dass eine diskriminierungsfreie Gesellschaft nur mit gemeinsamen Anstrengungen erreicht werden kann.

V.i.S.d.P. und für Rückfragen: Ilona Helena Eisner: 0176/19662307 

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