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Landesfrauenrat Thüringen sieht Chancenungleichheit und Gewalt gegen Frauen als Folge des Alltagssexismus und beschließt Initiative zur Bekämpfung

Vorstand des Landesfrauenrats, Lara Schüth
Abstimmung, Lara Schüth
47. Delegiertenversammlung, Lara Schüth

Pressemitteilung zur 47. Delegiertenversammlung des Landesfrauenrats Thüringen

Neudietendorf, 09.09.2023. Der Landesfrauenrat hat sich vorgenommen, Sexismus in Thüringen stärker zu bekämpfen. Auf der 47. Delegiertenversammlung des Landesfrauenrats Thüringen wurde beschlossen, mit Hilfe von Kampagnen und Veranstaltungen die Thüringer Öffentlichkeit zu Alltagssexismus zu sensibilisieren. Die Initiative ging von der LAG der Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten Thüringen aus.

Auch in Thüringen gehört Sexismus leider zum Alltag. Viele Menschen sind von Sexismus und sexueller Belästigung betroffen. Dies passiert im öffentlichen Raum sowie in den Medien, am Arbeitsplatz und in der Politik. Sexismus kann auf der individuellen Ebene und auch in gesellschaftlichen Strukturen stattfinden und führt oft zu Chancenungleichheit und Gewalt. Den alltäglichen Sexismus zu erkennen ist ein wichtiger erster Schritt, um Unterstützung zu bekommen und Handlungsoptionen zu finden. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen.

Der Tag fing mit einem Fachvortrag zu “Grauzonen: Arbeitsausbeutung, Menschenhandel und Sexarbeit” an. Geleitet wurde der Vortrag von Allerdings, eine Fachberatungsstelle für Sexarbeiter:innen, und bekom thüringen, eine Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel. Beide Organisationen leisten wichtige Unterstützungs- und Beratungsarbeit, und bieten Information in verschiedenen Sprachen.

Die Delegiertenversammlung führte zudem eine Diskussion zur Landtagswahl 2024. Der Landesfrauenrat Thüringen arbeitet derzeit an einem Thesenpapier mit politischen Forderungen zur Wahl. Die Mitgliedsorganisationen des Landesfrauenrats Thüringen einigten sich darauf, Forderungen nach der Umsetzung der Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt sowie Gesundheitsthemen, wie Geburtsversorgung und Schwangerschaftsabbrüche, zu priorisieren. Weitere Schwerpunkte sind Demokratiestärkung und Frauen in der Politik.

Wir erwarten von allen Parteien, dass diese viele Frauen für die Landtagswahl 2024 aufstellen und fordern eine Landesregierung, in der es gleich viele Frauen und Männer gibt.

Susanne Martin, im Vorstand des Landesfrauenrats Thüringen für das Thema Frauen in der Politik zuständig.

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