Landesfrauenrat Thüringen fordert: Aufklärung der Missbrauchsvorwürfe am Theater Erfurt und klare Verfahrensweisen für Kommunale Gleichstellungsbeauftragte
Pressemitteilung
Erfurt, 01.11.2023. Angesichts der Vorwürfe von Übergriffen und Machtmissbrauch am Theater Erfurt, möchten wir uns, als Landesfrauenrat Thüringen, für eine umfassende Aufklärung aussprechen. Unser Einsatz gilt den Interessen und Rechten aller Frauen in Thüringen, dies gilt auch für die Mitarbeiterinnen am Theater Erfurt. Die geäußerten Vorwürfe sollten ernstgenommen und unter Rücksicht des Opferschutzes entsprechend behandelt werden. In dieser Hinsicht vertrauen wir auf die Aufklärungsarbeit der bestellten Kommission. Die umfassende Aufklärung der Missbrauchsvorwürfe sollte im Fokus stehen.
Zudem plädieren wir dafür, dass Kommunale Gleichstellungsbeauftragte ihre gesetzlich definierte Arbeit machen können, ohne eine Abberufung fürchten zu müssen. Wir möchten deutlich machen, dass wir uns nicht zu laufenden Verfahren jeglicher Art äußern.
Der Fall zeigt jedoch: Für eine konstruktive Gleichstellungsarbeit auf kommunaler Ebene, gerade in Fällen von sexueller Belästigung und Diskriminierung, braucht es klare Verfahrensweisen und Richtlinien. Das sich aktuell in Überarbeitung befindende Thüringer Gleichstellungsgesetz kann hierfür die Grundlage bilden, um Zuständigkeiten klar zu regeln und somit für reibungslose Abläufe auf kommunaler Ebene zu sorgen. Zudem möchten wir anregen, dass für die Aufklärung von sexuellen Übergriffen und Diskriminierung auf allen Ebenen notwendige Strukturen geschaffen werden.
Angesichts der langen Vakanz der Stelle der Gleichstellungsbeauftragten in diesem und im vergangenen Jahr, sorgen wir uns zudem um die Gleichstellungsarbeit der Stadt Erfurt. Uns ist wichtig, dass keine Lücken in der Gleichstellungsarbeit der Stadt entstehen. Wir hoffen, dass bereits geplante Veranstaltungen und Aktionen, wie der Tag gegen Gewalt an Frauen trotzdem stattfinden werden.