zum Inhalt

Equal Pay Day in Zeiten von Viren – „Vergessen wir die Frauen nicht!“ Ein Appell

Am 17. März ist Equal Pay Day (EPD). Normalerweise machen Frauenorganisationen und ihre Sympathisant*innen an diesem Tag aufmerksam auf die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. Diese beträgt, wenn wir sie nicht schön rechnen, derzeit 21% in der Bundesrepublik Deutschland.

Das Coronavirus hindert uns in diesem Jahr daran, auf die Straße zu gehen, in Veranstaltungen zu diskutieren, neueste Zahlen auszuwerten oder gemeinsame Lösungsstrategien zu entwickeln. Für das Jahr 2020 haben die Organisatorinnen des EPD das Thema „Auf Augenhöhe verhandeln. Wir sind bereit.“ gewählt. Sicher haben sie nicht geahnt, dass wir nun, Mitte März 2020 sehr aufmerksam verhandeln und fordern müssen.

So möchte der Landesfrauenrat Thüringen zum diesjährigen EPD und unter den besonderen Gegebenheiten, Frauen in den Blick rücken, die in prekären Beschäftigungsverhältnissen ihren Lebensunterhalt verdienen. Mit Minijobs, als Hilfskräfte oder in privaten Haushalten. Wir möchten Frauen in den Blick nehmen, die als Selbständige mit Kunst, Kultur, in kleinen Geschäften oder auch in der Erwachsenenbildung tätig sind, oft auf sich allein gestellt. „Die Hilfefonds der Bundesregierung müssen ein besonderes Augenmerk auf diese Menschen legen. Sie verfügen meist nicht über ausreichende Rücklagen – wovon auch! Sie sind oft alleinerziehend und können mit der Schließung von Kindergärten und Schulen ihren Jobs nicht nachkommen. Verdienstausfälle können sie sich schlicht und ergreifend nicht leisten.“ so die Vorsitzende Andrea Wagner. Egal, ob im Handel, in der Pflege, der Gastronomie oder anderen Dienstleistungen, es sind überwiegend Frauen, die in diesen Branchen beschäftigt sind. Nicht nur die Wirtschaft braucht Unterstützung. Es sind vor allem die Menschen, die sich dahinter verbergen. Menschen und eben vor allem Frauen, die meist unsichtbar, aber unermüdlich ihre Arbeit tun.

Wir rufen auf zu Solidarität mit ihnen, zur unkomplizierten Hilfe, zur schnellen Hilfe! Und wir dürfen nicht erwarten, dass diese Frauen gewährte Kredite zeitnah zurückzahlen können. Hilfe muss hier anders aussehen! Wenn wir diese Frauen vergessen, wird die unbereinigte Lohnlücke zwischen den Geschlechtern noch größer. Sorgen wir dafür, dies zu verhindern!

V.i.S.d.P. und für Rückfragen: Ilona Helena Eisner: 0176/19662307

Diese Seite teilen