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Der Landesfrauenrat Thüringen kritisiert das Ergebnis des CDU-Antrags zur Ablehnung gendergerechter Sprache

Pressemitteilung zur gendergerechten Sprache

Gendergerechte Sprache ist und bleibt Auftrag auf dem Weg zur Gleichbehandlung von allen Geschlechtern. Die CDU, die auf dem letzten Bundesparteitag im September für die Frauenquote stimmte, lehnt nun aber im November die gendergerechte Sprache in öffentlichen Einrichtungen mit seinem Antrag ab.

Das Ergebnis nach der kontroversen Debatte im Plenum des Thüringer Landtags am 10. November wurde nur knapp für den Antrag der CDU entschieden. Warum die Thüringer CDU diesen Antrag zum jetzigen Zeitpunkt eingebracht hat, ist nach außen unklar. Die gendergerechte Sprache ist schon längst in Verwaltungen, Hochschulen, Behörden und im Bildungswesen angekommen und wird seit Jahren genutzt.

Die geschlechtsneutrale Sprache in Behörden und Dienststellen zu verwenden, ist ebenfalls im Thüringer Gleichstellungsgesetz geregelt. Die Debatte kommt Jahre zu spät.

Der Antrag beweist eher einen neuen Diskurs: eine Geschlechterdebatte um den Erhalt von patriarchalen Strukturen und einen begonnenen Wahlkampf mit Hilfe der rechtskonservativen und vom Verfassungsschutz beobachteten AfD auf Kosten von Gleichstellung.

„Der Landesfrauenrat setzt sich für eine geschlechtergerechte Sprache ein. Sprache verändert sich genauso wie die Gesellschaft. Das generische Maskulinum grenzt Menschen sprachlich aus. Das ist nicht unser Verständnis von Demokratie und Gleichstellung“, stellt Julia Hohmann, Vorsitzende des Landesfrauenrats klar.

Was der CDU-Abgeordnete Zippel in seiner Rede im Plenum vergangene Woche mit: „Gendersprache ist ein Eliteprojekt einer kleinen Minderheit“, meinte, ist nicht nachvollziehbar. Frauen sind mit 51% der Bevölkerung paritätisch vertreten. Die Aussage lehnt der Landesfrauenrat ab. Für viele ist das Gendern eine Selbstverständlichkeit, besonders bei der jungen Generation und in der LGBTQIA+ Community.

Der Landesfrauenrat Thüringen hofft auf weitere Initiativen wie den Offenen Brief von 145 Wissenschaftler:innen der Universität Erfurt.

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