Angebote für Migrant:innen reaktivieren und ausbauen
Pressemitteilung zu Migrationsangeboten und der Situation von Frauen auf der Flucht
Tausende Geflüchtete aus der Ukraine kommen derzeit in Thüringen an, während Angebote für Migrant:innen kürzlich eingestellt wurden. Ein Wiederhochfahren und der Ausbau dieser Angebote sind geboten. Dabei gilt es, die besondere Lage von Frauen zu beachten.
Im Zuge der Verhandlungen über den Thüringer Landeshaushalt 2022 wurde die Finanzierung für verschiedene Angebote im Migrationssektor gestrichen. Das betrifft unter anderem Angebote, die besonders Frauen und Mütter als Zielgruppe haben.
„Angesichts der stetig wachsenden Anzahl an ukrainischen geflüchteten Frauen und Kindern, die in Thüringen ankommen, ist die Streichung dieser Angebote aktuell das völlig falsche Signal“,
Der Zugang zu psychosozialer, aufenthaltsrechtlicher, sozialer und beruflicher Beratung sowie zu Deutschkursen sind für das Ankommen und die Integration von Geflüchteten und Migrant:innen von enormer Bedeutung. Außerdem werden derzeit spezielle Angebote für Kinder gebraucht.
„Die Finanzierung der bis vor Kurzem bestehenden Angebote ist das Mindeste, was die Landesregierung jetzt tun muss. Ein Ausbau der bestehenden Strukturen wird in den kommenden Wochen und Monaten notwendig sein“,
Als Landesfrauenrat Thüringen möchten wir auf die besondere Vulnerabilität von Frauen im Krieg und auf der Flucht aufmerksam machen:
Sexualisierte Gewalt wird in Kriegen gezielt als Waffe gegen Frauen angewandt, erste Berichte dieser Art aus der Ukraine existieren bereits. Die Unterbringung in privaten Räumlichkeiten birgt Gefahren für die Geflüchteten, so sprechen Menschenhändler speziell ukrainische Frauen auf der Flucht an. In Gemeinschaftsunterkünften sind Schutzräume und Privatsphäre für Frauen und Kinder notwendig. Migrantische Frauen leiden auf dem Arbeitsmarkt unter Mehrfachdiskriminierung, sodass sie für die gleiche Arbeit weniger als deutsche Frauen, und damit deutlich weniger als deutsche Männer, verdienen. Eine frühzeitige Aufklärung über Arbeitsrechte und ein Aufbau, anstatt Abbau von Integrationsangeboten wäre daher geboten, um ihr Eintreten auf den Thüringer Arbeitsmarkt, und ihr Ankommen in Deutschland nachhaltig zu unterstützen.
V.i.S.d.P. und für Rückfragen: Friederike Theile, 0361 600 59 16
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