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Landesfrauenrat Thüringen begrüßt Einigung im Fall Witzmann

Pressemitteilung

Erfurt, 24.04.2025. Nach langem Arbeitsgerichtsprozess ist es im Fall der ehemaligen städtischen Gleichstellungsbeauftragten Mary-Ellen Witzmann zu einem Vergleich mit Abfindung gekommen. 

„Als Landesfrauenrat begrüßen wir die Einigung der Stadt Erfurt mit Mary-Ellen Witzmann, auch wenn wir eine Wiedereinstellung für den richtigen Schritt gehalten hätten. Dass der Oberbürgermeister Horn die engagierte Arbeit Witzmanns anerkennt und nicht an den Gründen festhält, die zur Kündigung geführt haben, ist ein positives Signal – für Witzmann, aber auch für die Arbeit von Gleichstellungsbeauftragten allgemein.“ 

so schätzt Julia Hohmann, Vorsitzende des Landesfrauenrats Thüringen, die Einigung ein. 

Die fristlose Kündigung Witzmanns, nachdem sie sich für mutmaßlich Betroffene von Sexismus und Machtmissbrauch am Theater Erfurt einsetzte, hat für Verunsicherung bei anderen Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten gesorgt.

Die fristlose Kündigung und der lange Gerichtsprozess haben die Schwächen des Thüringer Gleichstellungsgesetzes verdeutlicht. Das aktuelle Gesetz enthält unklare Rechtsbegriffe und wird vielfach missachtet, wie der Dritte Gleichstellungsbericht der Thüringer Landesregierung zeigt. 

„Eine Gesetzesnovellierung muss mit der personellen und finanziellen Stärkung und der Klärung der Aufgaben und Befugnisse der Gleichstellungsbeauftragten einhergehen. Von Rechtssicherheit profitieren sowohl die Beauftragten als auch ihre Arbeitgeber“, 

so Hohmann weiter. 

Der Landesfrauenrat würde ein Engagement der Landesregierung für eine Gesetzesnovellierung begrüßen.

Mary-Ellen Witzmann hat für ihren Einsatz persönlich und finanziell einen hohen Preis gezahlt. Die Stadt Erfurt hat durch ihren Umgang mit Witzmann, aber auch durch den Umgang mit den Vorfällen und Daten der Betroffenen im Theater, an Glaubwürdigkeit und Ansehen eingebüßt. Die Abfindung und Rehabilitierung können dazu beitragen, den entstandenen Schaden in Teilen auszugleichen und die Glaubwürdigkeit der Stadt Erfurt zu verbessern.

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