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#mehrfrauenindieparlamente - Parité-Gesetz in Thüringen

Das verstehe, wer will …

Wenn wir in diesen Tagen an die großen Jubiläen der Frauenrechte denken, dann fällt auf, dass es gerade Frauen der SPD waren, die vor einhundert bzw. siebzig Jahren für die Einführung des Wahlrechtes für Frauen und den Paragraf 3 des Grundgesetztes kämpften. Clara Zetkin und Anita Augspurg waren Mitglied der SPD, bevor sie zur USPD bzw. KPD wechselten. Marie Juchacz blieb der SPD als Kämpferin treu verbunden. Frieda Nadig und Elisabeth Selbert gehören als SPD-Mitglieder zu den Müttern des Grundgesetzes, die mit dafür kämpften, den sogenannten Gleichstellungsparagrafen 3 aufzunehmen. Und ihre Mitstreiterin Helene Wesel trat 1957 in die SPD ein.

Ein Parité-Gesetz würde die Übernahme von gleichberechtigter politischer Verantwortung ermöglichen und garantieren. Was ist aus den Idealen dieser Frauen geworden, wenn es in Thüringen gerade die SPD ist, die den nächsten Schritt zur Einführung eines Parité-Gesetzes nicht unterstützen will? Diese Frage stellen sich der Landesfrauenrat Thüringen und die Gleichstellungsbeauftragte des Freistaates, Katrin Christ-Eisenwinder.

„Bereits seit 2014 fordert der Landesfrauenrat die Einführung eines solchen Gesetzes und unterstützt die Popularklage des Bündnisses „Parité in die Parlamente.“, betont Andrea Wagner (Vorsitzende LFR). Erfreulich ist auch, dass der LFR aktuell eine Einladung von Frau Nahles in den Deutschen Bundestag erhalten hat. Die Dialogveranstaltung, welche am 18. Februar stattfinden wird, trägt den Titel „100 Jahre Frauenwahlrecht – Unser Ziel ist Parität“. Ist das in der Thüringer SPD nicht angekommen? „Wir werden die Kampagne des Deutschen Frauenrates #mehrfrauenindieparlamente jedenfalls tatkräftig unterstützen.“ so Wagner weiter. „Dass die SPD-Fraktionen in anderen Bundesländern, wie z.B. Niedersachsen oder Brandenburg die Einführung eines Parité-Gesetzes vorantreiben, sollte den Thüringer Parteimitgliedern zu denken geben.“ ergänzt Katrin Christ-Eisenwinder.

Wenn die SPD in Thüringen die Zeichen der Zeit nicht erkennt, müssen andere die Ideale der einstigen Vordenkerinnen dieser Partei weitertragen. Der LFR wird sich solange für die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter einsetzen, bis sie erreicht ist.

V.i.S.d.P. und für Rückfragen: Ilona Helena Eisner: 0176/19662307

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